Schluss, aus, fertig
Grabs: Wir haben den Abschluss unserer Reise in Meride gefeiert, wie wenn es keinen Morgen geben würde. Im Verlauf des Abends kamen immer wieder mal Emotionen hoch, was wir doch diese sechs
Wochenalles erlebt hatten.
Das Projekt Trans Swiss Trail war genau etwa vor einem Jahr, das,erste Mal in meinem Kopf aufgetaucht. Reto war nicht lange skeptisch und motivierte mich auch von Anfang an in diesem Unternehmen.
ImNovember habe ich bei meinem Arbeitgeber die Ferien eingereicht und bekam bereits damals eine mündliche Zusage. Tatsächlich konnte kurz darauf definitiv eine Mitarbeiterin von einem anderen
Standortfür diese Zeit nach Triesen gewonnen werden. Im Januar habe ich mit der Organisation der Unterkünfte gestartet und im Februar begann ich mit dem Personal Training. Dazwischen recherchierten
wir, waswir Ausrüstungstechnisch benötigen und haben unseren Rucksack gedanklich etwa 500 Mal gepackt. Im Mai wurde Emma auf das neue Futter umgestellt und die abgepackten Futterportionen wurden per
Post,vorab versendet. Am Sonntag, 21. Mai 2017 reisten wir nach Porrentruy und am Montag, 22. Mai 2017 starteten wir bei schönstem Wetter. Wir liefen und liefen und liefen, bis wir am 30. Juni im
Ziel in,Mendrisio eingetroffen sind. Dazwischen haben wir:
gelacht, geweint vor Freude und vor Schmerzen, gelitten, genossen, gestaunt, improvisiert, (um-)geplant, gegessen, getrunken, geschwitzt, Blasen versorgt, Wäsche gewaschen, die Landschaft &
die Stimmung aufgesogen, uns gewundert, uns geärgert, Emma gebürstet, uns hinterfragt, uns gefreut, gefeiert, waren Stolz, waren Enttäuscht, Hitzewelle ertragen, Unwetter & Hochwasser
überstanden, nasse Füsse bekommen, Sonnenbrand gepflegt, gebadet, gerätselt, verhandelt, geschlafen, fotografiert, geschrieben, gelesen und und und....
Vielen vielen herzlichen Dank an alle die uns in irgendeiner Art bei unserer Reise unterstützt haben. Egal ob ihr 30 kg schwere Pakete ins Haus geschleppt habt, schmunzelnd den Blog verfolgt, uns
begleitet, das Haus gehütet, unterstützende Nachrichten gesendet oder ein Wilkommensplakat gemalt habt. Ihr alle seit uns eine riesen Hilfe gewesen, ohne euch wäre es nicht möglich gewesen!
Auch nach knapp zwei Monaten nach meiner Rückkehr im Alltag denke ich oft an meine Wanderzeit. Viele haben mich gefragt, ob ich in irgendeiner Art, eine Erleuchtung hatte. Während der Reise
definitiv nicht, dort habe ich oftmals einfach funktioniert, innerlich alles verflucht und meine Energie für den täglichen Marsch benötigt. Heute nun, ertappe ich mich doch bei einigen
Situationen, bei denen ich anders reagiere, als noch in der Vergangenheit. Veränderungen die vielleicht für Aussenstehende nicht wahrnehmbar sind, aber für mich sind sie positiv spürbar. Ich bin
sechs Wochen psychisch und physisch an meine Grenzen gegangen, teilweise auch darüber. Meine Knie haben sich erholt, die Füsse arbeiten noch daran, der übelriechende Rucksack konnte tatsächlich
gereinigt werden und Cervelats mag ich immer noch. Emma hatte sich eins, zwei wieder erholt und geht auch heute noch gerne laufen.
Ich fühle mich im Selbstvertrauen gestärkt, ausgeglichen, zufrieden und kommenden privaten
& beruflichen Herausforderungen gewachsen. So schnell bringt einem nach 500 km und über 18000 Höhenmeter zu Fuss nichts mehr aus der Reihe.
Nun heisst es definitiv vom Bloggen Abschied nehmen und hoffe wir konnten Euch eventuell für kommende Urlaube inspirieren.
Eure
Vanessa, Reto und Emma 🐾
Kommentar schreiben