Der frühe Vogel fängt den Wurm
Bellinzona - Isone: Mein Mann ist wieder hier, es gibt eine Taktikänderung, wir laufen früher ab. Bis jetzt war das jeweils wegen des Frühstücks nicht möglich, im Campingbus sind wir
Selbstverpfleger.
Um 5.00 Uhr ist Tagwache, bis Vanessa wach ist dauert es noch einen Moment. Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen und müssen den Bus noch umparkieren. Um ca. 6.00 Uhr laufen wir ab. Für
dieletzten Etappen habe ich soviel Gepäck wie möglich abgeworfen. Der warme Ortovox Pullover wird gegen das Bikini getauscht und die langen Hosen gegen ein zweites Paar kurze Hosen. Meine
Ersatzschuhelasse ich auch im Bus, jetzt habe ich nur noch Flipflops dabei. Das Hundefutter und den Proviant trägt Reto. Man könnte meinen so wäre ich wie der Blitz unterwegs, aber die letzten Wochen
habenangehängt. Wir laufen die ersten 1 1/2 Stunden dem Ticino entlang. Bereits um diese Uhrzeit schwitzen wir. Es sind schon viele Leute auf Weg, am Sport treiben. Einige wirken wacher, andere
weniger.In Giubiasco beginnen wir mit dem Aufstieg. Prompt velaufen wir uns beim ersten Anlauf leicht. Also nochmals runter und neu starten. Der Weg ist perfekt, er führt uns durch den schattigen
Wald. Retosund Emmas Beine sind fit und sie hängen mich gnadenlos ab, obwohl ich eigentlich auch nicht soooo langsam unterwegs bin.
Auf dem höchsten Punkt angekommen, in Militärischem Gebiet, hören wir, dass eine Motorsportveranstaltung stattfindet. Unser Wanderweg führt genau über die Rennstrecke der Ticino Rally. Wir machen
Mittagspause und beobachten das ganze Spektakel. Die Motorengeräusche hören sich doch sehr vertraut an und Erinnerungen an die Kindheit werden wach. Die Sicherheitsvorkehrungen lassen dann doch
ein wenig zu Wünschen übrig. Die Zuschauer dürfen extrem nah an die Rennstrecke, auch darüber laufen und an kritischen Stellen wurden keine Pufferzonen errichtet. Es ist eine reine
Asphaltstrecke, es wird mit Slicks gefahren. Mich würde ein Vergleich auf dieser Strecke zwischen einem klassischen Bergrennfahrer und den Rally Duetten von heute interessieren. Den letzten Teil
unserer heutigen Etappe laufen wir auf der Strasse, wo die Rennfahrzeuge rückgeführt werden. Emma erweist sich wieder einmal eine treue Begleiterin. Der ganze Lärm von den Motoren, insbesondere
deren "Turboschüsse", beeindrucken sie nicht im geringsten. Die Frühaufstehtaktik ist voll aufgegangen, es war auch so noch genug Schweisstreibend. Halb so fertig wie gestern, kommen wir in Isone
an und unterstützen ein lokales Gastronomieunternehmen. Für Morgen ist die Wettervorhersage etwas "kühler", der zuerst angekündigte Regen wurde bereits wieder revidiert. Wir bleiben gespannt was
uns erwartet.
Vielen Dank für die lieben Nachrichten und Kommentare die ich erhalte. Ich freue mich immer sehr und es motiviert mich auch in schweren Momenten am Ball zu bleiben.
Liebe Grüsse
Distanz 16 Kilometer und 700 Höhenmeter Aufstieg
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