29. Etappe

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Bellinzona - Isone: Mein Mann ist wieder hier, es gibt eine Taktikänderung, wir laufen früher ab. Bis jetzt war das jeweils wegen des Frühstücks nicht möglich, im Campingbus sind wir Selbstverpfleger.
Um 5.00 Uhr ist Tagwache, bis Vanessa wach ist dauert es noch einen Moment. Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen und müssen den Bus noch umparkieren. Um ca. 6.00 Uhr laufen wir ab. Für dieletzten Etappen habe ich soviel Gepäck wie möglich abgeworfen. Der warme Ortovox Pullover wird gegen das Bikini getauscht und die langen Hosen gegen ein zweites Paar kurze Hosen. Meine Ersatzschuhelasse ich auch im Bus, jetzt habe ich nur noch Flipflops dabei. Das Hundefutter und den Proviant trägt Reto. Man könnte meinen so wäre ich wie der Blitz unterwegs, aber die letzten Wochen habenangehängt. Wir laufen die ersten 1 1/2 Stunden dem Ticino entlang. Bereits um diese Uhrzeit schwitzen wir. Es sind schon viele Leute auf Weg, am Sport treiben. Einige wirken wacher, andere weniger.In Giubiasco beginnen wir mit dem Aufstieg. Prompt velaufen wir uns beim ersten Anlauf leicht. Also nochmals runter und neu starten. Der Weg ist perfekt, er führt uns durch den schattigen Wald. Retosund Emmas Beine sind fit und sie hängen mich gnadenlos ab, obwohl ich eigentlich auch nicht soooo langsam unterwegs bin. 

Auf dem höchsten Punkt angekommen, in Militärischem Gebiet, hören wir, dass eine Motorsportveranstaltung stattfindet. Unser Wanderweg führt genau über die Rennstrecke der Ticino Rally. Wir machen Mittagspause und beobachten das ganze Spektakel. Die Motorengeräusche hören sich doch sehr vertraut an und Erinnerungen an die Kindheit werden wach. Die Sicherheitsvorkehrungen lassen dann doch ein wenig zu Wünschen übrig. Die Zuschauer dürfen extrem nah an die Rennstrecke, auch darüber laufen und an kritischen Stellen wurden keine Pufferzonen errichtet. Es ist eine reine Asphaltstrecke, es wird mit Slicks gefahren. Mich würde ein Vergleich auf dieser Strecke zwischen einem klassischen Bergrennfahrer und den Rally Duetten von heute interessieren. Den letzten Teil unserer heutigen Etappe laufen wir auf der Strasse, wo die Rennfahrzeuge rückgeführt werden. Emma erweist sich wieder einmal eine treue Begleiterin. Der ganze Lärm von den Motoren, insbesondere deren "Turboschüsse", beeindrucken sie nicht im geringsten. Die Frühaufstehtaktik ist voll aufgegangen, es war auch so noch genug Schweisstreibend. Halb so fertig wie gestern, kommen wir in Isone an und unterstützen ein lokales Gastronomieunternehmen. Für Morgen ist die Wettervorhersage etwas "kühler", der zuerst angekündigte Regen wurde bereits wieder revidiert. Wir bleiben gespannt was uns erwartet. 

Vielen Dank für die  lieben Nachrichten und Kommentare die ich erhalte. Ich freue mich immer sehr und es motiviert mich auch in schweren Momenten am Ball zu bleiben.

Liebe Grüsse

Distanz 16 Kilometer und 700 Höhenmeter Aufstieg 

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