Wir leinen Emma ab, sie macht ein paar Schritte und dann erfolgt ein Pfeiffen durch das ganze Tal. Hier wohnen ganz offensichtlich Murmeltiere. Emma hatte sie ebenfalls entdeckt, machte sich bereits startklar und kehrte aber nach dem Rückruf sofort um. Was für ein schöner, erleichternder Moment. Das mutige Murmeltier zeigt sich auch uns stolz. Als wir an ihm vorbei sind, scheinen wir in den nächsten Sektor eingetreten zu sein, denn es pfeifft bereits das Nächste. 

Der Abstieg verläuft problemlos und mit jedem Meter Abstieg, kommen wir den wärmeren Temperaturen entgegen. Für die nächste Woche sind im Tessin fast jeden Tag bis zu 30 Grad prognostiziert. Petrus meint es wirklich sehr sehr gut mit uns. Als wir in Airolo ankommen, sieht man sogleich die ersten typischen Tessinerhäuser. Komisch, vor nicht allzu langer Zeit waren es noch die typischen Bernerhäuser. Wie schnell doch die Zeit vergangen ist. Nach einem etwas späteren Mittagessen macht sich Reto auf den Nachhauseweg. Er war zufrieden mit seiner zweitägigen Inspektion. Spass beiseite. Vielen herzlichen Dank an den tollsten Ehemann, der mich in allen Belangen auf dieser Reise unterstützt. Wir freuen uns dich nächsten Freitag in Bellinzona wieder zu sehen. Bis dahin werden wir aber Morgen unseren Ruhetag geniessen, um anschliessend die Leventina hinabzuwandern. Auf dem Plan steht isotonische Getränke und zusätzliches Futter für Emma zu besorgen, damit wir die Hitzetage gut überstehen. 

Airolo scheint sehr überschaubar zu sein, genau unsere Liga. Vielleicht schaffe ich es auch noch, ein, zwei Wörter mehr auf Italienisch zu pauken. Dann wäre mein im Selbststudium beigebrachtes Vokabular bereits umfangreicher, als das vom jahrelang erlernten Französisch. Die Verständigung war heute nämlich bereits wieder eine Herausforderung, also ehrlich gesagt, weiss ich nicht ab wann es Frühstück gibt. Hoffentlich war sonst nichts wichtiges dabei, was sie mir in der ausführlichen Willkommensrede erzählt hat. Ah, passt schon, wir sind ja spontan und flexibel.