Von Andermatt aus brechen wir bei besten Wetterverhältnissen Richtung Gotthardpass auf. Zuerst am Golfplatz in Andermatt vorbei und dann ab Hospental aufwärts. Anfangs verläuft der Wegnoch auf einer alten Strasse, nachher kommen wir zunehmends ins Gebirge. Reto erkennt Emma fast nicht wieder. Sie gleicht vom Elan her, einem übergewichtigem Labrador. Wir laufen ja auch bereits den sechstenTag ohne Ruhetag. Wenn wir in Airolo sind, heisst es da wieder Erholen. So lange muss sie, ich ja auch, auf sie Zähne beissen. Der Aufstieg ist nirgends extrem steil, aber es geht einfach immer und immer aufwärts. Erstmals seit langem, müssen wir wieder einmal durch ein Kuhgehege (mit Mutterkuhhaltung). Diese kommen zwar alle gerade auf uns zu, aber wirklich interessant sind wir nicht. Die Herde hat gerade eine allgemeine Verschiebung. Lange Zeit laufen wir ein Tal entlang und Emma darf wieder einmal Freigang geniessen. Richtig motiviert ist sie aber nach knapp 350 km nicht wirklich. Es windet wie wahnsinnig, das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum wir nicht bemerken, wie fest wir uns verbrennen. Aus der Ferne können wir die Blechlawine hinauf und hinunter rollen sehen. Warum das jeder Hinterletzte Wohnwagen und Anhänger mit Booten etc. über den Pass muss, ist mir ein Rätsel. Wir erreichen die Grenze zum Tessin. Tschüss Uri, schön war es bei dir Gast zusein. Der siebte und letzte Kanton, den wir auf unserer Reise besuchen. Am Schluss stampfen wir sogar noch über einzelne Schneefelder. Und dann ist er da, der Gotthardpass! Freudeherrscht!