4. Ruhetag

Heiliger Bruder Klaus!

Flüeli-Ranft: Allein, allein....
Meiner erster Abend allein mit Emma. Ich sitze auf der Gartenterasse und geniesse das herrliche Panorama, bei schönstem Sommerabend Ambiente. Ich beobachte wie zwei Busse im Dorf eintreffen und eine Horde Chinesen aussteigt, die ebenfalls hier im Hotel gastieren wird. Das Personal hat Angst, der Feueralarm könnte wieder losgehen, weil die neuen Gäste gerne Picknicken und kochen im Zimmer. Die drei Damen, die sich vor mir setzen, sind perfekt zum Mustern. Sie wünschen die Getränkekarte, später bestellt eine einen Fencheltee. Sie ist ehrlich verwundert, dass es keinen Fencheltee hat. Dann halt Kamille, die anderen zwei nehmen nichts. Sie spielen ein Spiel, eventuell Scrabble und fragen sich jetzt schon, ob sie schlafen können. Den sie haben ihr Zimmer direkt über dem Saal, wo die frisch Vermählten feiern. Vielleicht sollten sie das nächste Mal einfach besser Zuhause bleiben, bei ihrem Fencheltee. Ich lausche der Hochzeitsgesellschaft, die einen Sketch und ein Spiel nach demanderen abhält. 

Ein Mitarbeiter erzählt, dass dieser Sommer sehr speziell ist. Das zehnfache an Touristen kommt, weil das Jubiläum 600 Jahre Bruder Klaus gefeiert wird. Speziell, aber nicht unbedingt im positiven Sinne. Er meint, dass die Leute normalerweise hierhin kommen, weil es ihnen hier gefällt und sie es hier geniessen. Jetzt sei es nur noch eine Massenabfertigung. Ich muss unwillkürlich an meine Sommersaison im Städtli Vaduz zurückdenken. Hoffen wir, dass es nächstes Jahr hier wieder ruhiger wird. 

An unserem Ruhetag ist Emma gnädig mit mir und weckt mich nur einmal um 6.00 Uhr. Nach dem Frühstück spatzieren wir durch die Hammer Allee ins Dorf. Wir wollen mit dem Postauto nach Sachseln, an den Sarnersee fahren. Es trifft bereits wieder ein Car nach dem anderen mit Tagestouristen ein. Wir finden kaum einen ruhigen Ort, um auf das Postauto zu warten. Uns wird es zu bunt, wir laufen den gleichen Weg wie wir gestern hochgekommen sind, runter. Am See angekommen finden wir schnell einen Platz und lassen die Seele baumeln. Im Schatten des Baumes und mit Baden, erträgt man die angekündigten 30 Grad. Im Kiosk angekommen, zeigt eine Frau auf Emma und ruft ihrem Mann zu "genau so ein Hund möchte ich, die Grösse ist perfekt". Beide diskutieren was Emma echt für eine Rasse sein könnte und kommen nachher auf mich zu, um nachzufragen. Sie hätten halt gerne einen Schäferhund, aber der sei ihnen zu gross. Ich erkläre ihnen, dass Emma ganz unspektakulär, ein Mischling ist. Oh schade, war die Antwort.

Gemäss meiner Hautfarbe, habe ich genug Sonne erwischt. Wir machen uns auf den "Heimweg" und fahren mit dem Postauto zurück nach Flüeli-Ranft. Die Touristen sind gegangen, zurück bleibt ein herziges, nettes und angenehmes Dorf. Wir geniessen das Abendessen und bereiten uns für die morgige Tour vor. Der Wetterbericht hat gut angekündigt, aber Gewitter. Wir werden es sehen.

P.S. Weil mein Fotograf abwesend ist, gibt es bis Freitag "nur" Handybilder

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Kommentare: 1
  • #1

    Keller Rahel (Sonntag, 11 Juni 2017 20:57)

    Liebe Vanessa
    Mier wünsched dier en spannende und schöne zweite Teil vu diinere Reis. Macheds guat z'Zweit. Mier waerded eu wiiterhin in Gedanke begleite.
    RRam