Hoch, hoch, runter, runter, runter, runter, runter......
Sörenberg - Giswil: Wir haben heute eine grosse Tour vor uns und durften "erst" um 8.00 Uhr Frühstücken. Das bedeutet, Gas geben und nicht trödeln.
Bis zur Bergstation Rossweid haben wir eine Stunde Marschzeit und dann noch gut 40 Minuten ins Dorf hinunter. Das gehört eigentlich, nach Wanderführer, noch zu der Tour von gestern. Wir verkürzen den
Abstieg, indem wir uns die Bahn gönnen. Das Ticket war schliesslich inklusive im Aufenthalt vom Salwideli eingerechnet. Daher muss es ja fast eingelöst werden. Der Spiel- oder besser gesagt
Erlebnispark bei der Bergstation Rossweis sieht genial aus. Selbst als Erwachsene würde ich hier auch gerne mitmachen, vielleicht kann man sich ja Kinder ausleihen.
Im Dorf angekommen, finden wir schnell eine Einkaufsmöglichkeit, alles sehr übersichtlich. Der Winter scheint definitiv eher die Jahreszeit vom Sörenberg zu sein. Alle Geschäfte sind auf den
Wintersport ausgerichtet. Nachdem wir uns wieder ausgerüstet haben, folgt der Aufstieg zur Passhöhe Glaubenbielen auf 1740 Meter. Als ich mich dazumal für die Route Trans Swiss Trail entschieden
habe, war mir irgendwie nicht bewusst, dass solche Höhen erklimmt werden müssen. Ich ging ja eigentlich eher von einer Flachwanderung entlang der Seen etc. aus. Hätte ich da mal besser die
Unterlagen genauer studiert.... Nützt jetzt alles nichts mehr, da muss ich/wir durch. Ich will noch gar nicht daran denken, dass der Kanton Obwalden nochmals zwei, drei eher knackige Etappen
bietet. Auf 1700 Meter geniessen wir dann auch unser Mittagessen mit ausgezeichnetem Blick auf den Sarnersee und das Stanserhorn. Beim Abstieg beobachten wir Gemsen und sind noch zuversichtlich,
demnächst in Giswil auf einer Gartenterasse anzutreffen zu sein. Dann beginnt unser Abstiegskrimi. Wir sind ewigs unterwegs. Zwischendurch müssen wir auch wieder hoch laufen. Was soll den das
bitteschön? Der letzte Teil hat es dann in sich. Man kann es sich etwa so vorstellen, wie wenn beim Grubenweg im Studner-/Grabserberg, ein Weg vertikal nach unten führen würde. Das Ganze dann
noch auf rutschigem Untergrund. Die Situation wurde noch getoppt, in dem ein Gems uns kurz vorher über den Weg gerannt ist. Emma auf 180 und kaum mehr zu halten an der Leine. Das nennt man
entspannte Momente. Am Schluss hatten wir dann stolze 1400 Meter Abstieg in den Beinen. Eigentlich waren wir unten angekommen, alle total am Arsch. Aber Emma entdeckte noch zwei Eichhörnchen und
eine Katze im Gebüsch. Sie investiert ihre letzten Kräfte lieber noch in Jagdaktivitäten, obwohl sie an der Flexileine hängt.
Von Giswil in den Ortsteil Grossteil nehmen wir um 18.00 Uhr das Postauto, da wir immer noch 40 Minuten Laufzeit vor uns hätten, die nicht zum Trail gehören. Nach über sieben Stunden wandern
immer noch nicht am Ziel, deprimierend. Das Postauto muss man aber gesehen haben, Modell/Baujahr kurz nach der Wende. Radstand erhöht, damit man Vollgas über den mit Schlaglöcher verzierten Boden
rasen kann. Im Gasthaus Grossteil werden wir freundlich empfangen. Wir geniessen noch unseren letzten gemeinsamen Abend auf der Terasse bei sehr gutem Essen und Wein.
Distanz 23 Kilometer, Austieg 750 Höhenmeter, Abstieg 1400 Höhenmeter
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