Warm, warm, warm
St-Imier - Petite Savagne: Nach unserem gestrigen Ruhetag, den Bericht dazu findet man unter "Abseits des Trails", starten wir heute in neuer Frische und sichten erstmals Wölfe.
Emmas Schutzinstinkt war diese Nacht definitiv nicht das Problem. Der Restaurantsaal in dem die Stubete mit Handörgelimusik und Tanz stattfand, war direkt unter unserem Zimmer. Bis
1.00Uhrwirdgejohlt, gesungen und gefeiert. Uns stört es nicht, aber wir kennen jemanden der sich bestimmt darüber ärgern wird 🤣.
Nach dem Frühstück brechen wir auf, talwärts. Von weitem sehen wir am Waldrand zwei spitze Ohren, wie die eines Wolfes hinter einer Steinmauer hervorschauen. Da, noch ein zweites Tier! Jetzt
hören wir auch wie auf französisch Geflucht wird und erkennen darin die verzeifelten Klänge eines Hundebesitzers, der seine, in zwischen sieht man sie klar und deutlich, Huskys oder Wolfshunde
versucht zurückzurufen. Irgendwie klappt es dann mit der Abruferei doch noch, ansonsten hätte ich ihm mal unsere Flexileine vorgeführt, tolle Erfindung.
Der Weg führt uns durch einen richtigen Märchenwald zu einer Burgruine. Im Tal angekommen erledigen wir unsere Tageseinkäufe. Wir können lange Zeit am Waldrand entlang und im Wald selber wandern,
da die Hitze wirklich kaum ertragbar ist, sind wir sehr froh darüber. Eigentlich habe ich mich ja aufgrund der zahlreichen Flüsse und Brunnen für die Schweiz als Reiseland entschieden, aber
ausser der Etappe an der Doubs entlang, finden wir beides kaum. Emma muss stets aus unseren Wasserflaschen versorgt werden. Da sie und ich als Schluckspechte bekannt sind, werden unsere
Wasserreserven manchmal sehr knapp. Nun in Dombresson angekommen hat es endlich wunderschöne, erfrischende Badebecken für unseren vierbeinigen Zeckenfänger. Eigentlich hätte unsere heutige Etappe
in Chézard geendet, aber da ich dort keine Unterkunft gefunden habe, ist unser heutiges Ziel in Savagnier. Die Gegend gleicht der Toskana und erinnert Reto an die Ferien, als er noch mit dem
Campingbus reisen durfte. Alles ist hier sehr ländlich, wir sind es uns nicht gewohnt das Geschäfte Samstags um 12.00 Uhr schliessen, aber wir haben das Glück und finden eine winzig, kleine
Kneipe um die Ecke. Wir residieren in einem B'n'B auf dem Bauernhof La Ferme. Als wir auf den Hof laufen werden wir laut von zwei Hunden begrüsst, aber Glück gehabt, sie sind im Zwinger. Mit dem
dritten Hund, der mit ins Haus darf, haben wir nicht gerechnet. Er erklärt Emma ganz deutlich, wer hier der Chef im Haus ist. Diese Ansage sitzt, im Zimmer angekommen, verkriecht sie sich im
hintersten Winkel unter dem Bett.
Mittlerweile haben wir frisch geduscht und unsere Kleider ausgewaschen, Gottseidank könnt ihr uns über den Blog nach unseren Wandertagen nicht riechen. Wir hören in der Ferne ein Gewitter
aufziehen und freuen uns über die bis auf weiteres guten Wetterprognosen.
Distanz 18 km und Höhenmeter 460 m Aufstieg und 840 m Abstieg
Kommentar schreiben