Ein Tag an dem Geschichten fürs Leben entstehen
Saignelégier - St-Imier: Emma weckt uns um 6.30 Uhr, aber nicht weil sie so topmotiviert ist, sondern weil sie ganz einfach muss. 4. Tag in Folge strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Istunser
Glück zufassen?Perfekte Bedingungen den Mont Soleil zu erklimmen.
Die heutige Tour scheint mit einer Distanz von 13,5 km (4 km Abstieg werden wir mit der Bahn machen) und 460 Höhenmeter ein leichtes Auslaufen für unseren morgigen Ruhetag zu werden. Wir laufen
erstmals einzelne Passagen der Strasseentlang. Befinden uns aber kurz darauf wieder in einem wunderschönen Wandergebiet mit viel Freiraum und Weideland, eine Landschaft in der man so richtig die
Seele baumeln lassen kann. Alles läuftperfekt. Ok einverstanden, abgesehen von den beiden Pensionierten, die wir ziehen lassen müssen. Deren Rucksäcke scheinen aber nicht so schwer zu sein... Der
Zweite der uns überholt hat, läuft ausserKonkurren. Er hat nämlich 2 Hunde an sich angeschnallt. Die sind bestimmt auch noch nicht soweit gelaufen wie Emma. Aber ansonsten läuft alles perfekt, alle
finden ihren Tramp. Reto wird übermütigund meint wir werden fast zu früh am Ziel ankommen. Von Weitem sieht man auf dem Kamm des Mont Crosin die Windkraftanlagen. Wahnsinn, 4 Tage nach der
Abstimmung, über die Energiestrategie wird dieLandschaft bereits verschandelt...😂 Um 15.10 Uhr kommen wir an der Bergstation Mont Soleil an. Wir entscheiden uns im Restaurant den Tag bei einem
wohlverdienten Getränk Revue passieren zu lassen unddie Bahn um 15.55 Uhr zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit können wir ja auch gleich noch mal checken wo im Tal unsere Unterkunft ist. Ach du
Schande!!! Das kann ich Reto in Worten nicht erklären. Ichzeige ihm die Lage auf Google Maps. Mein sonst so ausgeglichener und harmoniebedürftige Ehemann, hätte mir in diesem Moment am liebsten die
Gurgel umgedreht. Unser Gasthaus liegt zwar in St. Imier,aber wer hätte es ahnen können, wie weit sich die Ortschaft erstreckt. Wir haben im Restaurant Les Pontins gebucht, das liegt knapp 500
Höhenmeter unter dem Chasseral. Das bedeutet zusätzliche330 Höhenmeter auf der anderen Seite des Tals hoch und das nachdem man geistig schon unter der Dusche stand. Nicht verzweifeln, wir sind in der
Schweiz, da gibt es Postautos. Nein!!!! Das letzte vonden drei die pro Tag fahren, haben wir knapp verpasst 😫 Um ein Taxi zu nehmen waren wir doch zu stolz, also auf ein Neues.... Tapfer hoch
gekämpft, treffen wir die Chefin des Hauses, die uns nichterwartet hat und sich erst nach ein paar Schreckenssekunden an unsere Reservation erinnerte. Dass ich mir diese Geschichte natürlich noch
lange anhören muss, ist klar, oder? 😁
Distanz 18 km und 640 Höhenmeter
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Monika und Oskar (Donnerstag, 25 Mai 2017 21:38)
Wir haben uns gerade köstlich amüsiert über deinen Bericht heute, Vanessa. Und ich habe gedacht, dass solche Um- und Verwirrwege nur mit Oskar passieren. Aber dafür erlebt man mehr.